Corpus delicti von Juli zeh
Landestheater detmold, junges theater
MiA meike hossbach rosentreter leonard lange KrameR katharina otte
REGIE Kristin Trosits AUSSTATTUNG maren steinebel DRAMATURGIE jenni schnarr FOtOS & TRAILER Marc Lontzek
„Wir brauchen ein grundrecht auf schwärze.“
– mia –
INHALT
In der nicht allzu fernen Zukunft – in 20, 30, 50 Jahren ungefähr – hat der gesunde Menschenverstand gesiegt. Das Wohlergehen des Kollektivs, seine Gesundheit steht im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Systems »Methode«, das die Demokratie abgelöst hat. Kaum vorzustellen, diese alte Welt, in der Menschen rauchten, wegen Autobahnen Wälder abholzten, dreckige Energie produzierten, viel zu viel Kaffee tranken und überhaupt ein zu ungesundes Leben führten. Mia Holl ist eigentlich eine vorbildliche Bürgerin der »Methode«: Gesund, vernünftig und völlig unpolitisch. Als ihr freiheitsliebender, anarchistischer Bruder durch einen DNA-Test der Vergewaltigung und des Mordes überführt wird, steht Mias Welt Kopf: Natürlich glaubt sie der Wissenschaft und dem DNA-Test. Aber ihr Bruder, ein Mörder? Als Mias Zweifel immer größer werden und sie sich gegen das System wehrt, wird sie zum Spielball eines Schauprozesses, der das Grundproblem der »Methode« sichtbar macht: Das System beschützt und bewacht ein Leben, das schon lange nicht mehr lebenswert ist.
RESONANZEN
Auszug aus der Lippischen Landeszeitung vom 30. November 2021
„Nicht nur inhaltlich intensiviert sich das Stück im Verlauf der Aufführung – Auch die Darbietung der drei Schauspielerinnen und Schauspieler legt an Qualität zu. (…) Vor allem Meike Hoßbach Punktet mit starken Monologen, die die innere Zerrissenheit, das Aufbegehren, und Resignieren ihrer Figur verdeutlichen und unter die Haut gehen.“